Bisher haben wir uns nicht wirklich mit den Boulderblöcken am Sustenpass anfreunden können. Verschiedene Boulderkollegen haben uns darum einige Klassiker empfohlen, die man unbedingt klettern sollte. Der Propellerhead oder Marrakesch gehören sicher zu dieser Kategorie. Das erste Mal dieses Jahr am Sustenpass Mitte August war es tagsüber immer noch viel zu warm. Der Bouldertag war als Familienausflug geplant, denn Andrea und Beni nahmen Juri mit an den Fels. Je früher ein Kind mit dem Sport beginnt, desto besser wird es einmal und insbesondere im Klettersport werden die Talente schon in immer jüngeren Jahren stark. Juri hat dann zwar noch nicht abgehoben (er war auch erst gerade ein Monat alt geworden), jedoch konnte er seinen Vater schon mal beobachten und ein wenig visualisieren. Infolge der wie gesagt schlechten Bedingungen gab es aber leider ziemlich wenig zu visualisieren, denn wir waren nirgends erfolgreich. Dafür lernten wir Leo und Moritz kennen, die seriös drei Wochen ihrer Sommerferien am Sustenpass verbringen und schon eine ganze Reihe von Problemen klettern konnten. Bei der Heimfahrt kamen uns die Velofahrer der Tortour entgegen, gegenüber deren Leistung uns unser Felsgehample eher unsportlich schien.
Nächstes Mal entschieden für uns für eine Feierabendssession und der Abend brachte die erhofften kühlen Temperaturen. Nun wagten wir uns nochmals an den Propellerhead. Die Sloperleisten in der Crux fühlten sich sehr gut an und der nächste Griff ist ein Henkel. Jedoch sollte man während dem Sprung nicht mit der rechten Hand abrutschen, sonst erleidet man das Schicksal, welches hier schon viele heimgesucht hat. Der Propellerabflug kann lustig oder ungemütlich sein und sorgt sicher für einen kleinen Adrenalinschub. Das Absprunggelände ist jedoch optimal, sonst würde der grosse Streuradius nach dem Misslingen des Schlüsselzuges den Boulder ziemlich gefährlich machen.
Nach dem schnellen Erfolg zogen wir weiter zum Marrakesch-Block. Wegen der guten Reibung musste auch die grosse Zange in der Marrakesch-Variante (Bild unten) daran glauben und der zweite Teil der Linie ist nur noch ein wenig pumpig. Ohne grosse Erwartungen gelang fünf Minuten später gleich noch Marrakesch, die Linie durch den Überhang mit genialen Moves. Somit waren wir an diesem Abend mehr als zufrieden und von nun an soll der Susten einen Ehrenplatz in unseren Herzen haben.
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