Diesen Frühling besuchten wir mal wieder Brione im Valle Verzasca. Nachdem der grösste Teil des Schnees weggeschmolzen war, stiegen die Temperaturen schnell weiter an. Ich hatte bisher nur drei der zahlreichen Klassiker geklettert und so steuerten wir am ersten Tag gleich den wunderschönen Molonk-Block an. Obed konnte "Molonk" ziemlich schnell klettern. Ich selbst fühlte keine Spannung im Körper und konnte die Züge nur mit Müh und Not zusammenhängen. Obed musste unbedingt noch den perfekten "Bach Bloc / Sonnenanbeter" (Bild unten) machen. Später suchten wir den kleinen Block von "Amber" in den Wäldern, den wir schliesslich fanden. Der Fels könnte wirklich nicht mehr besser sein und wir begannen gleich damit, die Züge zu entschlüsseln. Matthias sah von Beginn weg sehr stark aus und ich selber war erstaunt, dass ich trotz meiner Müdigkeit ziemlich schnell alle Züge bis auf den Ausschwinger machen konnte.
Nächstes Mal steuerten wir nach dem Aufwärmen gleich "Real Pamplemousse" an. Die Griffe sahen fantastisch aus, doch beim ersten Probieren mit dem Hook knallte es in meinem linken Knie und es fühlte sich nicht mehr so geschmeidig an. Ich konnte nicht mehr weiterprobieren, da sich jeder Hook mit links sehr schmerzhaft anfühlte. Stattdessen ging ich mit Matthias zu Amber. Der Ausschwinger gelang mir diesmal einzeln, doch richtig stark fühlte ich mich nicht. Ganz anders Matthias, der fast bei jedem Versuch durch den unteren Teil spazierte und dann oben an der Kante abschmierte. Schliesslich warteten wir auf die kühleren Abendstunden. Nach einer langen Pause, in der wir auf der Suche nach unbekannten Problemen durch die Wälder irrten, konnte Matthias Amber klettern.
Der Abend war dann von der seriöseren Sorte. Nach einer kurzen Nacht mit Ausdauertraining in luftiger Höhe waren Obed und ich schon wieder übermotiviert. Doch als wir schliesslich am Fels waren, hoben wir kaum ab. Remo holte sich eine beeindruckend lockere Begehung von "Wie im Urlaub", während der Rest inklusive mir nicht genau wusste, wie man an diesem abschüssigen Sloper bei Urlaubstemperaturen ziehen sollte. Ganz in der Nähe von "Wie im Urlaub" liegt eine der besten Reibungsplatten im Flussbett. Auf der linken Seite hält man eine stumpfe Kante, an der man sich sorgfältig hocharbeitet. Schlussendlich konnten wir alle dieses Problem entschlüsseln. Mittlerweile war auch Matthias wieder am Start und obwohl er noch recht wacklig auf den Beinen stand, holte er sich eine Blitz-Begehung von "Entwash". Remo folgte kurze Zeit später. Natalie kam sehr weit in der hohen Platte in der Nähe von General Disarray. Remo, Ties und Matthias konnten alle einen namenlosen Dyno klettern. In der Dämmerung konnte Matthias in einem epischen Kampf gegen das Abrutschen den Highball mit dem Sprung neben General Disarray abhaken. Ich selbst konnte in Brione nicht sehr viel klettern, dafür habe ich eine Unmenge an Projekten für nächstes Jahr gefunden. Merci an alle für die gute Zeit in Brione!
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