Der Sustenpass ist nicht nur für Boulderer ein Paradies. Derselbe feste Fels, aus dem die Blöcke bestehen, baut auch die umliegenden Gipfel auf. Hier finden sich schöne Mehrseillängentouren mit relativ kurzem Zustieg und plaisirmässiger Absicherung. Heute haben wir uns für die Route "Berlin Wall" am Guferstock, dem äussersten Felszacken direkt oberhalb des Sustenbrügglis entschieden (Bild unten).
Der Ausgangspunkt ist der Parkplatz zwei Kurven nach dem Sustenbrüggli vor der Passhöhe (bei P. 2130). Wir folgen zu Beginn dem Wanderweg und verlassen diesen erst, um zur Wand hinüberzuqueren. Die ersten zwei Seillängen gehören zum Vorbau, vom zweiten Stand könnte über ein Grasband aus der Wand gequert werden. Die nächsten drei Seillängen sind steiler und interessanter. Die letzte Seillänge führt dann bis knapp unter den Gipfel, der von dort aus schnell erreicht ist.
Dunkle Wolken, die sich schon seit längerem hinter dem Chli Sustenhorn aufbauen, drängen uns zum Abseilen (über die "Canto di Mala Vita", max. 30 m). Das Gewitter bleibt aber aus und wir können den gemütlichen Tag in den Bergen stressfrei ausklingen lassen.
Die Routen führen durch den rechten Wandteil. "Canto di Mala Vita" folgt mehr oder weniger der Falllinie des höchsten Punktes, "Berlin Wall" befindet sich noch weiter rechts. Ein aktuelles Topo findet sich im Filidor-Führer "Steingletscher am Sustenpass". Die Route ist sehr gut mit Bohrhaken ausgerüstet, zusätzliche Sicherungsmittel sind nicht notwendig.
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