Den nächsten Tag durfte ich mit dem Team Graubünden in den Rocher Gréau verbringen. In diesem Gebiet gibt es einige riesige Blöcke, an denen geniale, aber auch hauptsächlich schwierige Linien hochführen. Schon scheinbar einfache Aufwärmprobleme wie Caprice des Lieux stellen gewisse Anforderungen. Einer der wenigen Lowballs ist Faux Fuyant / Pentium. Im ersten Versuch fiel ich beim Start an einem speziellen Kreuzzug auf einen Sloper. Im nächsten Anlauf gelangte ich in eine bessere Position und konnte den rettenden Toehook an der linken Kante setzen. Die Haut war schon dünn, die Temperatur hoch und somit beschloss ich schnell, Mégalithe auf einen Besuch in der kalten Jahreszeit zu verschieben. Nur Remo liess sich von den Messerleisten nicht beeindrucken und holte sich eine Begehung. Nachher liessen wir uns noch von der einen oder anderen Linie (Bild unten: Dave in Rince-Doigts) inspirieren, bevor wir uns ins Nachbargebiet Petit Bois aufmachten.
Petit Bois ist wieder ein perfektes Beispiel für ein perfektes Bleau-Gebiet. In einem kleinen Wäldchen tauchen plötzlich unglaublich geformte Felsblöcke in idealer Grösse auf, die so angeordnet sind, dass jede Linie isoliert und mächtig dasteht. Eine dieser Linien ist Big Jim. Diese hohe Löcherwand muss einfach geklettert werden und mit einer lustigen Freestyle-Lösung mit dem Daumen im Einfingerloch stand ich kurze Zeit später oben. Langsam war es schon am Eindunkeln und wir wollten unbedingt noch La Baleine ausprobieren. Infolge sprachlicher Differenzen beim Betaaustausch mit einem Local verlängerte ich schon von der Zange an den Schlitz, anstatt die Leiste an der Dachkante zu doppeln. Mit ein bisschen Glück traf ich den guten Griff aber optimal und durfte somit einen weiteren Bleau-Klassiker geniessen. Leider war der Tag schon wieder zu Ende und viele Felsen warten auch hier auf einen nächsten Besuch.
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