Mittwoch, 25. Juli 2012

The Comeback

Die lange Phase, in der das gemütliche Leben das seriöse Moven am Fels in den Hintergrund gedrängt hatte, soll endlich ein Ende nehmen. Doch während einer Zeit, in der friedliches Beachvolleyball spielen und klägliche Surfversuche in Frankreich die sportlichen Highlights darstellen, gibt der Körper logischerweise ab. Alles Jammern nützt nichts, die alte Form muss sich wieder erkämpft werden...

Kurz nach fünf Uhr nachmittags steigen wir am Montag bei der Schmelzi aus dem Bus. Unser Ziel ist wieder Mal der Magic Wood, Magnet für Boulderer aus aller Welt. Im Wald zieht es uns zuerst zum Beach Block. Hier haben wir beide die Klassiker Slip Slap Slop und Grit de Luxe auf unserer To-Do-List. Erstgenannter ist laut Führer einfacher, er entpuppt sich aber als harter Brocken. Die Sloper rutschen und der Name scheint treffend. Manu entdeckt eine elegante Hook-Lösung, die für ihn gut funktioniert. So hat er den Boulder bald in der Tasche. Michi scheitert an seiner Unbeweglichkeit. In Grit de Luxe macht uns der Mantle kurz Probleme, mit der richtigen Körperposition geht es aber recht leicht. Michi kann den oberen Leistenteil flashen und auch Manu zupft die Leisten seriös durch. Nach diesem ersten Motivationsschub gelingt Michi auch gleich Slip Slap Slop mit einer weniger eleganten, dafür aber kletterbaren Lösung. Viel mehr wollen wir gar nicht mehr probieren, die Zeit ist auch schon fortgeschritten und wir müssen uns nicht gleich am Anreisetag auspowern. Man wird auch langsam älter...

Am nächsten Morgen fetzt Manu in einem richtigen Fight den Linserboulder weg. Die Züge sind kräftig, der Compression-Stil fordert den ganzen Körper. Michi jammert mehr über die beim Surfen verlorene Haut, als dass er klettert. So geht es für ihn ohne Erfolg weiter zum Blindflug, den wir beide recht locker machen können. Der schwerere Blindfisch daneben fordert uns schon deutlich mehr, doch mit dem entscheidenden Tip eines anderen Boulderers gelingt auch dieser Durchstieg schlussendlich ohne grossen Probleme. Immer wieder fallen einige Regentropfen und am Abend beginnt es leider heftiger zu regnen. Wir begraben unsere Boulderambitionen, doch am nächsten Morgen ist überraschenderweise recht viel trocken.


Manu nutzt dies gut und kann nach einigen Versuchen Blown Away durchklettern. Er bewältigt auch den nassen Ausstieg souverän ohne viel Zittern. Danach kämpft er sich auch noch durch den Marihuanacorner, den er mit einem epischen Mantle abschliesst. Zugleich war das auch der Abschluss unseres motivierten Boulderns für diesen Trip, nachher haben wir nur noch mehr oder weniger halbherzig herumprobiert. Ziemlich genau mit unserer Rückkehr auf den Camping fängt es auch in Strömen an zu regnen. Müde und zufrieden, aber auch mit der Erkenntnis, dass die Fitness verschwunden ist, verlassen wir den Magic Wood...

Montag, 9. Juli 2012

Schlänggen

Nach einem Jahr Schlänggen-Abstinenz sind wir heute wiedermal im Sportklettergarten schlechthin. Flo klettert rasch locker Mousse au Thon, danach machen wir einige Fotos dieser Route. Insgesamt war es ein friedlicher Tag. Nur über Leute, die den ganzen Tag mit ihrem Top-Rope Seil Routen blockieren, ärgerten wir uns ein bisschen...

Samstag, 7. Juli 2012

Rope Swing

J u m p i n g   o f f   a   B r i d g e
Die Idee zu dieser Aktion kam uns an einem lustigen Abend im Frühling, genauer in den frühen Morgenstunden des 19. Aprils. Anlass dazu war der Gedanke, dass ein Bungee-Jump sicher eine lustige Sache wäre. Unserer Meinung nach ist der Spass aber viel zu teuer. Bei der Staumauer im Verzascatal kostet ein einziger Sprung über 200 Schweizer Franken. Es gibt mehr als genug Leute, die diesen Preis zahlen wollen, unter anderem auch, weil der Sprung durch James Bond Bekanntheit erlangt hat. Damit diese wenigen Flugsekunden nicht zu den teuersten unseres Lebens werden, mussten wir eigene Pläne schmieden...

Unsere Idee war, dass wir auch mit Kletterseilen von einer Brücke springen könnten. Von Kollegen hörten wir immer wieder Geschichten davon, doch niemand konnte uns über die genauen technischen Details Auskunft geben. Also starteten wir mit der seriösen Planung. Als die Sache theoretisch geplant war, machten wir uns auf die Suche nach einer geeigneten Location. Den Spot, den wir am 28. Mai auscheckten, begeisterte uns auf den ersten Blick... 

Vor den Sommerferien verging die Zeit aber im Flug und in allerletzter Sekunde schafften wir es, zu dritt einen Termin abzumachen. Am ersten Ferientag ging es um 6 Uhr morgens schon los, da Lucas am Nachmittag noch ein Racketlon-Turnier zu bestreiten hatte. Bis wir alles so aufgestellt hatten, dass wir damit zufrieden waren, dauerte es eine Weile. Kurz nach 9 Uhr stand Luisa bereit, ganz nach dem Motto "Ladies first" sprang sie mutig zuerst. Michi folgte sogleich und als letzter sprang Lucas von oben unter der Brücke hindurch. Leider reichte es nicht mehr für einen zweiten Sprung, denn Lucas musste weiter an sein Turnier. Hier verschlug er im Tischtennis mit Adrenalin vollgepumpt alle Bälle meilenweit...