Montag, 27. Juni 2011

Gimmelwald

Nach dem Schlänggen am Samstag soll es heute nach Gimmelwald gehen. Mit Flo's rotem Käfer düsen wir über den Brünig nach Lauterbrunnen. Flo ist voll motiviert, er kommt zum ersten Mal nach Gimmelwald. Da es viel geregnet hat, ist ziemlich viel nass, nur unsere Projekte sind wie praktisch immer trocken.

Flo hetzen wir natürlich gleich als Ersten in den Überhang und nach den ersten Metern hat er sich auch schon gut an die Steilheit und die offenen Griffe gewöhnt. Heute ist das gar nicht so einfach, es ist recht warm und die Griffe fühlen sich leicht schmierig an. Michi bekommt das in der Femme Rouge zu spüren und es läuft nicht ganz so gut wie letztes Mal. Dazu ist auch die Haut noch schneller weg...

Nach dem Warm-up zieht es Obed wieder in die Trümmelbach, nach der Hexenküche sein zweites grosses Gimmelwald-Projekt. Die Züge sitzen schon recht gut, auch mit dem Zusammenhängen klappt es immer besser. Am Ende des Tages gibt es noch den obligatorischen Versuch in Femme Rouge, doch die Sessions in Trümmelbach haben schon zuviel Kraft gefordert. Wir treten den Rückzug an und dürfen auf der Heimfahrt noch Stau vom Brünig bis Luzern geniessen.

Sonntag, 26. Juni 2011

Schlänggen


Fotosession im Schlänggen
Nach längerer Zeit entscheiden wir uns mal wieder fürs Schlänggen. Flo ist heute auch dabei und wir können mit ihm in seinem roten Käfer nach Engelberg fahren. Für Obed steht heute das Ausbouldern seines letzten grossen Schlänggen-Projekts « Schwarzes Glas » im Mittelpunkt. Flo ist das erste Mal seit einigen Monaten zurück am Fels und nach kurzer Angewöhnungszeit ist er schnell wieder im typischen lockeren Flokke-Style unterwegs. Er schafft es, den « Strammen Bolzen » zu klettern, obwohl seine Kraftausdauer nach eigener Aussage momentan nicht vorhanden ist. Ansonsten gehen wir den Tag eher ruhig an, denn morgen soll noch ein wenig Saft vorhanden sein. Es war wiedermal ein lustiger Tag im Schlänggen, hier trifft man immer viele Kletterer aus der Gegend...

Montag, 13. Juni 2011

Fog and Rain



Wiedermal will das Wetter nicht optimal mitspielen, doch dieses Wochenende ist das nebensächlich. Gimmelwald steht auf dem Programm und beim Routen ausbouldern stört die eine oder andere nasse Stelle nicht. Dank den angenehmen Temperaturen und dem frischen Wind herrschen in den wenigen trockenen Routen gute Bedingungen. Zu diesen Routen gehören unter anderem Hexen- und Teufelsküche, Femme Rouge, wenn man von den letzten zwei einfachen Metern absieht, die neue Route Torrero und die Trümmelbach, die nur einen nassen Einstieg hat...

Obed zieht es schnell wieder in sein Projekt Trümmelbach. Diese Route beginnt mit einem knallharten Bouldereinstieg, der mit zwei weiten und schweren Zügen aufwartet. Ein No-Hand-Rest danach ermöglicht es, sich vor dem ausdauernden zweiten Teil einigermassen zu erholen. Die Einzelzüge sitzen schon ziemlich gut und auch das Zusammenhängen der Moves klappt schon immer besser. Michi bouldert die Femme Rouge aus. Die Route ist ziemlich kurz, dafür gibt es bis zum Schluss keine Rastposition und es hilft nur Dranbleiben. Im Vergleich zu den anderen Routen hier ist die Kletterei in der Femme Rouge auch recht technisch. Mit Hilfe der wertvollen Tipps von Andy und Uli gelingen die Züge immer besser.

Am Abend bemerken wir, dass die Zündhölzer den Weg in den Rucksack nicht gefunden haben. Natürlich fällt uns das erst auf, als die letzten Kletterer bereits aufgebrochen sind. Die einzige Lösung bleibt somit ein kurzer Ausflug ins Dorf, wo uns der nette Älpler weiterhilft. Am Abend klettern wir keine weiteren Routen mehr, obwohl es bis nach neun Uhr mehr als genügend hell wäre. In der Nacht regnet es und am nächsten Morgen tropft es auf der ganzen Länge der Wand aus den Platten darüber hinunter...

Samstag, 4. Juni 2011

Rawyl

Die Wettervorhersagen für das Auffahrtswochenende können nicht begeistern. Nördlich der Alpen und im Tessin sollen fiese Regenschauer den gemütlichen Klettertag vermiesen. Das neue Ziel unseres Trips ist schnell gefunden und heisst Rawyl. Der Klettergarten in der Nähe von Sion lockt mit weit über hundert Routen in allen Schwierigkeitsgraden und ist definitiv kein Ausweichsziel. So beschliessen wir die "Üsserschwiiz" hinter uns zu lassen und unser Glück im Wallis zu suchen.

Sektor « Paradis » mit den beeindruckenden Hammerlinien wie « La cabane au Canada » .    

Am Auffahrtsdonnerstag kurven wir die lange Strasse von Ayent hinauf zur Barrage du Rawyl. Neugierig, welches die Felswand sein könnte, taucht plötzlich ein Überhang auf, der alle Fragen beiseite wischt. Die Qual der Wahl entfällt, als erstes wollen wir den Sektor 'Paradis' besuchen, obwohl die Hammerlinien wie 'La cabane au Canada' nicht ganz in unserer Reichweite liegen. Einige Umwege inbegriffen, wir umrunden den Sektor 'Virus' einmal, statt zwischen den Felsen abzusteigen, landen wir nach dem Zustieg durch den Tunnel unter der Wand. Die Kamera ist leider nicht so motiviert, darum gibt es nur einige Fotos vom Anfang. Geklettert und probiert haben wir Routen wie die sehr schöne 'Ultime opéra', 'Ambition' und 'Désillusion'. Obed kann als krönenden Tagesabschluss sogar noch den speziellen Längenzug am Anfang von 'Potatzeü' lösen und die Route sauber punkten.

Samuel und Obed am Einstieg der steilen und schönen « Ultime opéra » .    

Samuel startet in « Ultime opéra » .    

Da die Juni-Tage schön lang sind, klettern wir bis nach acht Uhr. Damit wir am nächsten Morgen gemütlich starten können, wollen wir den Sektor 'Dégout et des Couleurs' auf der anderen Talseite auschecken. Der Abstieg führt an Fixseilen entlang durch einen steilen Hang. Wir finden keine der Routen und es wird uns klar, das wir im Sektor 'Colonne à la une' gelandet sind. Die Felswand hier ist ziemlich überhängend und man startet von einigen Podesten in der Wand. Es sieht zwar eindrücklich aus, aber es entspricht nicht ganz unserem Wunsch nach einem gemütlichen Klettergarten für morgen, da der heute besuchte Sektor schon einen recht steilen Einstiegsbereich hat. Im letzten Licht des Tages finden wir den ursprünglich angepeilten Sektor 'Dégout et des Couleurs' und die Routen sehen vielversprechend aus. Auch dieser Zustieg ist mit Fixseilen gesichert, aber nicht so abschüssig. Im Dunkeln stolpern wir wieder zurück zum Parkplatz. Mittlerweile ist es ein bisschen kühler geworden und wir verkriechen uns in unseren Schlafsäcken.

Der Sektor  « Colonne à la une » mit dem steilen Zustieg von der rechten Seite her.    

Am Freitagmorgen werden wir wieder von bestem Wetter begrüsst. Recht früh sind wir im Klettergarten, heute im Sektor 'Dégout et des Couleurs', der bei Tageslicht noch besser aussieht. Nach dem Aufwärmen in 'Dolce Vita' und 'Allah akbar' steht für Obed 'Dégout et des Couleurs', für Samuel 'Fils de ...' und für Michi 'Sensimilla' auf dem Programm. Samuel und Michi fallen beide bei den letzten schwierigen Zügen unglücklich noch raus, wobei Samuels Abgang durch den Baum einiges spektakulärer ausschaut. Der zweite Versuch bringt beiden den gewünschten Erfolg. Obed hat in seiner schwierigeren Route mehr zu beissen, doch bis auf einen Zug sitzen jetzt die Abfolgen. Anschliessend klettert er auch noch 'Fils de ...' und Michi zupft zum Ausklettern die kurze lustige 'Acromagnon'.

Leider müssen wir schon die Rückreise antreten, obwohl es noch so viele Routen hätte. Wir sind froh, dass wir mit dem Auto hier sind (Danke Samuel!). Das Rawyl ist eines jener Gebiete, die man ohne Auto schlecht erreichen kann. Nur während einer kurzen Zeit im Sommer fahren zwei Busse pro Tag. Es war nicht unser letzter Besuch im Rawyl...