Freitag, 23. Dezember 2011

Beautiful Photos



Heute sind René, Obed und Michi wiedermal in Cresciano am Routen klettern. Obed ist hier letztes Mal am Ende des Tages im Dunkeln in den Klassiker Beautiful eingestiegen, musste dann aber abbrechen, da das Postauto sonst ohne uns gefahren wäre. Die ersten Meter der Route sind aufgrund der Regenfälle der vergangenen Woche immer noch ein wenig nass und nicht einfach zu klettern. Prompt rutscht Obed beim ersten Versuch des Tages in diesem Teil aus. Im zweiten Go klettert er souverän durch diese Stelle und kann einen Ausrutscher des nassen Schuhs weiter oben auffangen. Der Versuch endet erst bei der Schlüsselstelle mit dem Riss weiter oben.



Der Klettergarten in Cresciano liegt weit über dem Tal und sogar im Dezember kann es an sonnigen Tagen ziemlich warm werden. Wir geniessen die Sonne und klettern einige einfachere Routen. René kann noch beinahe Anals klettern, aber am Ende des Tages reichen die Kräfte dann nicht mehr ganz. Als die Sonne hinter den Bergen verschwunden ist, gibt Obed nochmals einen Versuch in Beautiful. Der untere Teil kann er schon ziemlich zügig abspulen und er kommt schnell zum Schüttler vor der Schlüsselstelle. Hier fliegt er aber nochmals raus, die Route will heute nicht mehr klappen. Aber wir kommen sicher mal wieder...

Sonntag, 18. Dezember 2011

Cresciano


Chironico heisst das heutige Ziel von Manu und Michi, aber in Folge der ergiebigen Schneefälle der letzten Tage weichen wir ins südlichere Cresciano aus. An den Blöcken treffen wir die üblichen Leute, mit denen man bei diesem Wetter immer in Cresciano rechnen muss. So gibt es einige gemütliche Sessions zusammen. Manu flasht den Über-Klassiker Vol au Vent locker zum Aufwärmen, für Michi ein Ding der Unmöglichkeit. Ohne Warm-Up geht bei ihm Nichts. Dafür kann er nachher die Grotte des Soupirs dank einigen guten Tipps durchreissen. Da es heute mit den Klassikern so gut klappt, probieren wir U-Turn und Pixel. Beides sind nicht so reizende Linien, aber die Züge sind nicht schlecht. U-Turn, wahrscheinlich einer der meistprobierten Boulder der Schweiz, lässt sich mit der richtigen Lösung recht gut klettern. Da muss man nur noch die Leute treffen, welche die richtige Lösung kennen. Über den Tag versuchen wir uns an einigen schönen Linien. Gegen Abend steuern wir La Pioche an, ein superschöner Klassiker. Michi kann den Boulder im letzten Versuch, gerade bevor wir zur Bushaltestelle hetzen müssen, noch klettern. Es war ein gelungener Bouldertag im sonnigen Tessin...

Montag, 12. Dezember 2011

Sonntag, 11. Dezember 2011

Cresciano Routes


Heute sind Obed und Michi nach einigen Bouldersessions wieder einmal zum Klettern im Tessin unterwegs. Die Wahl fällt auf Cresciano, wo oberhalb des Bouldergebiets auch ein schöner Klettergarten im Wald versteckt liegt...

Der Zustieg hält den typischen Sportkletterer davon ab, in Cresciano zu klettern. Immerhin müssen fast dreihundert Höhenmeter und eine beträchtliche Distanz bewältigt werden, bis der Klettergarten erreicht ist. Auf jeden Fall sind wir anfangs alleine, erst später kommt René mit einem Kollegen sowie Tobi und Ursin aus dem Bündnerland. Alle fluchen mal über den Zustieg, der gar nicht so einfach zu finden ist, wenn man ihn nicht kennt. Ein absolutes Muss in Cresciano ist der Superklassiker Ghandi, der schön aussieht und schön zu klettern ist. Obed und Tobi suchen sich die Herausforderung in der direkteren Federica. Diese Route verläuft direkter als Ghandi und hält ganz ihrem Erstbegeher, dem Bouldermeister Fred Nicole höchstpersönlich, entsprechend, eine üble Einzelstelle im Dach bereit. Der Durchstieg steht bei beiden noch aus. Obed probiert gegen Abend die vielgerühmte Beautiful, aber aufgrund der fortgeschrittenen Zeit müssen wir die Aktion abbrechen. Am Abend fahren wir gemütlich mit genug Getränken und Essen ausgerüstet durch den Gotthard nach Hause. Die klassischen Ticino Sessions haben jetzt definitiv wieder angefangen. Es war wieder mal ein friedlicher Klettertag...

Freitag, 9. Dezember 2011

Chironico Day



Heute sind Patrick, Luc und Michi in Chironico. Da nicht alle Kantone heute frei haben, ist es ziemlich ruhig an den Blöcken. Wir starten den heutigen Tag im Paese-Sektor und wärmen uns im Aviator auf. Patrick klettert den sehr schönen Boulder Urbi et Orbi und Michi probiert den kleingriffigen Power Ranger am gleichen Block. Die Leiste über der Kante sieht ziemlich übel und schmerzhaft aus, klettert man aber den Boulder, fühlt sie sich mit dem heutigen windigen Wetter ziemlich gut an.



Danach geht es weiter zum Borderline-Block, wo wir zuerst die nicht zu unterschätzende Platte namens Gschirrlade klettern. Patrick und Luc wollen die Borderline probieren, auch das ein absoluter Top-Boulder. Die Sonne verschwindet zu dieser Jahreszeit recht früh schon hinter dem Berg, taucht aber einige Zeit später wieder auf. Als nächstes steht der Globetrotter auf dem Programm, ein Klassiker des Gebiets. Am Abend geht es weiter mit dem Dynamo Matusalem, den Patrick locker flasht. Michi kann am gleichen Block den Doctor Crimp durchziehen, der klassische Leistenboulder des Gebiets. Mittlerweile ist es endgültig dunkel geworden und wir machen uns auf den Heimweg. Michi verpulvert seine letzten Kräfte bei einigen Versuchen im Souvenir. So fahren wir am Abend alle ziemlich müde aber zufrieden nach Hause. Merci für den gemütlichen Bouldertag!

Montag, 5. Dezember 2011

The Crap Artist



Obed und Michi sind heute in Chironico. Obed hat jetzt ein wenig sein Herz fürs Bouldern entdeckt, aber mit üblen Sitzstarts ist er natürlich schon noch auf Kriegsfuss. Im Bus treffen wir Bruno, Röbi und Martin, auch auf dem Weg nach Chironico. Wir schliessen uns an und zusammen bouldern wir einige schöne Linien. Obed kann Batterie in Esaurimento in wenigen Versuchen klettern und Tomahawk flasht er. Obwohl, eigentlich klettert er den Boulder ganz anders, als er angewiesen wird. Im Freak Brothers daneben machen wir einige Fotos, zum Glück ist der mit Abstand einfachste Zug zugleich der Fotogenste. Als nächstes probieren wir The Rabbit, eine runde Kante mit sloprigem Ausstieg. An diesem Ausstieg scheitern wir dann auch. 



Gegen Abend ziehen wir weiter zum Confession of a Crap Artist, eine Hammerlinie von Dave Graham. Hier sind schon viele Leute am probieren. Michi kann den Crap Artist diesmal klettern, er schmiert aber beinahe im Ausstieg  ab. Obed kommt in wenigen Versuchen bis zur Kante, aber ihm rutscht im letzten Moment der Fuss weg. Wir kommen sicher mal wieder, auch der tiefe Start sieht gut aus. Mittlerweile ist es schon am Eindunkeln und zügig treten wir den Heimweg an.

Montag, 28. November 2011

Boulder Sessions



Boulder Sessions in Chironico
Heute sind Obed und Michi zusammen mit Philipp und Michi in Chironico. Obwohl nun schon Ende November ist, bemerkt man noch nichts von Winter. Es herrschen noch angenehme Temperaturen, also nicht ideal zum Bouldern. Zuerst wollen wir den Vitruvian Man probieren und wärmen uns an einigen einfacheren, aber recht listigen Bouldern auf. Michi kann dank den guten Instruktionen von Michi und Philipp den Vitruvian Man im ersten Versuch klettern. Schade nur, dass er früher schon mal einige der einfacheren Züge geklettert hat. Die anderen Boulder an diesem Block sind uns zu schwierig, auch mit dem perfektesten Video-Beta gelingt nichts. Wenn man kaum vom Boden abhebt, fehlt einfach die Kraft...


Am Nachmittag ziehen wir weiter durchs Gebiet und versuchen uns in einigen Klassikern. Obed klettert die schöne Kante So Lonely im ersten Versuch und gegen Abend wollen wir den Dynamo von Revolution rechts davon versuchen. Michi flasht diesen Boulder mit Hilfe der Tipps von Obed. Allzu kompliziert ist der Boulder schliesslich auch nicht, es gilt ganz einfach von einer grossen Schüssel an die Kante abzudrücken. Inzwischen ist es plötzlich dunkel geworden und wir verschieben die vielen Projekte auf später...



Am Sonntag ist Michi wieder in Chironico. Lars ist heute dabei, nachdem er für einige Zeit wegen einer Fingerüberlastung pausieren musste. Der Finger hält wieder recht gut, bei den übleren Leisten wurde er aber sicherheitshalber noch nicht getestet. Darum klettern wir viele schöne Klassiker wie Number One oder Selection Door. Wir machen noch erste Versuche mit der Filmkamera. Gegen Abend kann Michi noch den fingerlastigen Leistenboulder Birds klettern. Der Boulder sieht auf den ersten Blick nicht sehr schön aus, dafür reihen sich die Züge gut aneinander. Wiedermal war es ein schönes Wochenende in Chironico...




Hier kann man noch unsere ersten Versuche mit der Videokamera bestaunen. Irgendwie haben wir keine Durchstiege auf Video erwischt, so haben wir am Schluss den One-Mover Kill Bill geklettert, um ein kleines Video zu machen...

Montag, 21. November 2011

Samstag, 12. November 2011

Bouldering?

Nach einer dreiwöchigen Pause fahren wir heute wieder einmal ins Tessin, genauer zu den altbekannten Blöcken in Chironico. Im Paese-Sektor klettern wir einige schöne Klassiker wie Black Jack, Super Jump oder das Hebelgesetz, die wir bis jetzt noch nicht probiert hatten...

Die schöne Linie von Black Jack...

Doctor Med Dent - einer der besten Boulder in Chironico...

Montag, 24. Oktober 2011

Two Days...

. . . i n   C h i r o n i c o . . .

Übers Wochenende haben wir wiedermal das Boulderparadies Chironico angesteuert, dem wir aufgrund der Wetterverhältnisse den Vorzug gegenüber dem Magic Wood gegeben hatten. Die Verhältnisse sind wirklich gut, wenigstens am Morgen ist es schön kühl und trocken. Wir starten den Tag im Boogalagga-Sektor mit einigen schönen Boulder wie dem Tappo Club (Bild unten). Bei der Variante des Läckerli Crack lässt uns der Ausstieg etwas ratlos werden. Schlussendlich können wir uns mit einem Grasbüschel über diese Stelle hochschwindeln. Natürlich haben wir auf die hohe Traumlinie von Confession of a Crap Artist nebenan ein Auge geworfen, uns aber nicht hineingetraut. Während wir im Läckerli Crack am Würgen sind, kommen drei Locals zum Crap Artist. Sie zeigen uns einige gute Lösungen und der eine oder andere Zug klappt sogar. Wir werden sicher zu diesem perfekten Boulder zurückkehren...



Wir suchen weitere schöne Boulder und finden Easy Going. Ein harter Zug von zwei Seitleisten an eine weitere Leiste, von welcher man direkt an eine gute Kante springt (Bild unten). Der Ausstieg auf den Block ist wieder gemütlich. Ein echt lohnender Boulder...


Die Sonne ist schon untergegangen und wir legen eine grössere Kaffeepause ein...



Wieder gestärkt, checken wir das Schwarze Loch (Bild unten) aus. Der schwerste Zug ist, je nach dem, ein weites Anschnappen des namensgebenden Loches am Ausstieg oder der harte Startzug...


Wir treffen zwei Österreicher, die heute das erste Mal in Chironico sind, nachdem sie in der letzten Woche im Tessin am Sportklettern waren. Mit dem lustigen Sprung von Matusalem beenden wir die heutige Boulder-Session. Danach gibt es ein mächtiges Abendessen, um Energie für den morgigen Tag zu sammeln.


Am nächsten Morgen starten wir mit einem gemütlichen Frühstück. Andrea ist noch nachgereist und zusammen machen wir uns auf zu den Blöcken. Wir klettern viele laut Führer einfachere Boulder, die aber manchmal gar nicht so locker zu klettern sind. Meistens klappt der Durchstieg dann schon, man darf, wie Beni meint, "eifach nid so süsele"...


So geht der Tag wieder ziemlich schnell vorbei und wir wollen zum Abschluss den Borderline-Block ansteuern. Auf dem Weg dorthin treffen wir die Locals von gestern und sie zeigen uns den super Sloperboulder Batterie in esaurimento. Danach schaffen wir es ohne weiteren Unterbrüche zur Borderline, obwohl wir an vielen schönen Blöcken vorbei kommen. Beni kann zum schönen Ende des Tages die Borderline klettern, immer wieder ein Topboulder. Auf dem Heimweg durch den Gotthard haben wir Glück und es hat kaum Stau für einen Sonntagabend am Ferienende. Merci für das schöne Boulderweekend.

Montag, 17. Oktober 2011

Engelberg

Nach dem harten Tag in Chironico brauchen wir beide eine Kletterpause. Die Finger bluten und jeder Knochen schmerzt. Am nächsten Morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus und wir entscheiden uns mal wieder klettern zu gehen. Die Blöcke in Engelberg rufen...

In Engelberg angekommen steuern wir den Bründler-Block an, den man am schnellsten erreicht. Es ist noch recht kühl und nach dem Aufwärmen an grossen Griffen werden wir in der Killer Kante, einem schönen zwei Move Boulder rechts am Block, richtig wach. Der Montagsmaler (Bilder unten), ein definierter Leistenboulder mit Abschlusssprung, beschäftigt uns für längere Zeit. Mittlerweile ist es schon recht warm geworden, was einige klassische Abkratzer an den kleinen Griffen zur Folge hat...




Gegen Nachmittag ziehen wir weiter zum Bands Block. Der Block ist voll der Sonne ausgesetzt und dementsprechend schmieren die Leisten hier noch mehr. Wir klettern den schönen Klassiker Notwist.




Trotz Vormüdigkeit war es wiedermal ein lustiger Klettertag. Merci.

Sonntag, 16. Oktober 2011

New Projects

Lars und Michi sind heute nach Chironico gefahren. Wir haben viele Boulder probiert, aber nichts durchgezogen. Darum sind wir am Abend ziemlich am Ende, physisch und psychisch. Der Tag hat mit einer unseriösen Stolper-Session durch den Wald angefangen, da wir die Blöcke nicht auf Anhieb fanden. Jetzt haben wir dafür viele neue Projekte im schönen Ticino...

Montag, 26. September 2011

Chironico

Heute steht wieder einmal ein Ausflug ins gute alte Ticino auf dem Programm. Wir erkunden die Boulder im Nivo Bassa und klettern einige schöne Linien am Block neben dem Parkplatz. Besonders lohnend ist hier Opus Day, eine senkrechte Wand mit einem Längenzug im oberen Teil. Dieser Zug scheint ziemlich schwierig, bis Beni schliesslich eine gute Lösung findet. Die zweite Superlinie ist am anderen Ende des Blocks zu finden. Shortdate startet mit einem harten Zug in ein Zweifingerloch und wird gegen oben hin einfacher.



Der nächste Top-Boulder ist Made in Norway. Perfekte Seitenleisten in einer leicht überhängenden Wand, besser geht es fast nicht mehr. Hier treffen wir auf die altbekannten Basler Sevi und Jan, die sich auch mal ins chironiconische Boulderparadies aufgemacht haben...




Zusammen mit den Baslern ziehen wir weiter zum Fengshui Masters, auch der Boulder ist ein echtes Masterpiece. Über zehn Moves lang, mit der Crux in der Mitte, ist der Boulder auch nicht zu unterschätzen...



Am Abend fahren wir über den Gotthardpass wieder nach Hause und tauchen bei Göschenen ins Nebelmeer ein. Merci an alle für den super Bouldertag, auf ein weiteres Mal...

Montag, 12. September 2011

Gotthard

Die Boulderblöcke am Gotthard gehören wie andere Passbouldergebiete zu den wichtigen Sommerlebensräumen eines echten Boulderers. Die Boulder sind meist technisch und sauberes Stehen ist gefragt. Die Blöcke sind verteilt auf den Wiesen rund um die Passhöhe und es sind hier schon über vierhundert Probleme erschlossen.



Am Sonntagmorgen fahren wir hinauf auf den Gotthardpass. Valeria und Matthias haben Manu dank seinem Crashpad schnell identifiziert und so starten wir zu viert unseren Bouldertag. Wie es sich für einen friedlichen Sport gehört, starten wir gemütlich mit einem Nussgipfel im Passrestaurant. Michi hat das Glück, dass er vor langer Zeit gegen Valeria eine Wette gewonnen hat und so trotz seines Low Budget Lifestyles, übrigens auch arttypisch, nicht hungern muss. Cyrill und Erich sind inzwischen auch im Restaurant angekommen. Zusammen ziehen wir zu den Blöcken, wo wir Jasmin und Ramoun finden, die hier oben in eisiger Kälte übernachtet haben. Sonnig und warm ist es auch jetzt noch nicht, es windet und der Himmel ist wolkenbedeckt. Für die Conditions ist das gar nicht so schlecht und darum wagen wir uns in die technische Kante namens « Ecstasy » - einen der Klassiker dieses Gebiets. Der Boulder repräsentiert den Gotthard-Boulderstil perfekt. Fusstechnik ist definitv mehr gefordert als Kraft, was den einen mehr und den anderen weniger gefällt...



Nach dieser technischen Kante suchen wir einige kräftigere Züge und finden « Il Marocchino » am Scary Christmas Block. Diese Traverse zeigt sich ziemlich hartnäckig. Der Nebel macht das Ganze recht rutschig. Manu und Michi sind die Einzigen, die sich richtig begeistern lassen und legen einen Sondereffort ein. Die Anderen sind beim Ectasy-Block am Zmittag-Essen und Herr Gubser hat die glorreiche Idee, den « Trieste-Gottardo » zu probieren. Es geht schliesslich nur um die Vision, nicht um das was nachher rauskommt. Der einfachere untere Teil mit einigen sehr schönen Moves klappt sogar mehr oder weniger, dafür ist oben Ende-Gelände. Irgendwann gehen wir zum Rückzug ins Restaurant über... Merci für den friedlichen Bouldertag an alle.

Sonntag, 11. September 2011

Gandschijen

Endlich hat Obed seine dreiwöchige Kletterpause überstanden. Für einen sanften Einstieg zurück ins Business entscheiden wir uns für eine Mehrseillängenroute. Wir erklären "Dr Börtlergrind" in der Südwand des Gandschijen zu unserem Ziel. Überhängende Kletterei verspricht uns das Internet. Wiedermal ein Beweis, dass man sich besser nicht nur auf Infos aus dem World Wide Web stützen sollte...

In Gwüest verlassen wir das überfüllte Postauto, das übrigens leider nicht zum GA-Bereich gehört. Obed schlägt ein seriöses Tempo an, so dass Michi schnell keuchend und schweissüberströmt zurückfällt. Immer dieser Stress, dafür sind wir nach gut vierzig Minuten am Einstieg. Es sind schon einige Kletterer hier und noch mehr beim Zustieg. Nach einigen Abklärungen ist klar, welches unsere Route ist. Allzu überhängend sieht sie auf den ersten Blick nicht aus...



Die erste Seillänge ist relativ kurz und verglichen mit den folgenden auch einfacher. Die zweite Seillänge ist anspruchsvoll und stellt mit einer fiesen Einzelstelle kurz vor dem Stand, wenigstens für unsere Verhältnisse, grosse Anforderungen an die Fusstechnik. In dieser Route sucht man keine No-Hand Rests, die gibt es zuhauf. Grössere Freude herrscht, wenn einer der seltenen No-Foot Rests gefunden wird und man sich gemütlich mit den Händen an einer gütigen Leiste halten kann. Die sehr schöne dritte Seillänge (Bild oben) ist anhaltend schwierig, dafür hat es keine so harte Einzelstelle. Mit schmerzenden Füssen schauen wir ab und zu wehmütig und ein bisschen neidisch in den klassischen Südpfeiler hinüber, der eindeutig die grösseren Griffe zu bieten scheint. Diese Route wird heute fleissig begangen, wie auch die anderen Klassiker im rechten Wandteil. In der "Dr Börtlergrind" dagegen sind wir alleine. Die vierte Seillänge ist einfacher, aber auch nicht zu unterschätzen. Nun stehen wir unter der Schlüsselseillänge, die ziemlich listig und noch viel plattiger als die vorherigen Klettermeter aussieht.



Die Sonne brennt und die Füsse jammern, plötzlich rutschen Hände und Finken miteinander und die Onsight-Ambitionen sind zerstört. Michi rettet sich an den Zwischenstand, wo sich die Füsse nochmals ein wenig erholen können. Irgendwie bringt er sich auch zum nächsten Stand hinauf und ist froh, endlich dieser Plattenhölle entflohen zu sein. Infolge der fortgeschrittenen Zeit verzichten wir auf die Ausstiegsseillänge des Südpfeilers und seilen zügig wieder ab.

"Dr Börtlergrind" ist eine sehr schöne Route in bestem Fels und ziemlich genau unser Antistil. Aus dem gemütlichen Klettertag ist wiedermal nicht viel geworden, trotzdem hat es sich gelohnt. Die Route ist sehr gut abgesichert, Friends und Keile sind nicht nötig. Vorsicht ist bei einigen sehr grossen Schuppen angebracht, die sich manchmal von Hand bewegen lassen. Abgeseilt wird am besten über den Südpfeiler, der mit Muniringen ausgerüstet ist. "Dr Börtlergrind" ist ein gutes Training für die Fusstechnik, überhängende Kletterei sucht man aber vergeblich...

Sonntag, 4. September 2011

Kassensturz

E i n e   w e i t e r e   F o l g e   d e r   s e r i ö s e n   T r i p s  . . .

Am Freitagabend ist Michi, wie immer weit vorausplanend, auf der Suche nach einem Kletterpartner für den Samstag. Das gestaltet sich als ziemlich schwierig, nur schon aus dem Grund, dass Obed in Folge seiner unantastbaren Kletterpause ausfällt. Doch plötzlich kommt der Anruf von Jan, ob er morgen mitkommen will. Keine Frage, also brechen wir am Samstag in aller Frühe zu viert zum Furkapass auf.


Wir entscheiden uns für die schöne Route Kassensturz, die in sechs abwechslungsreichen Seillängen auf den Hannibal führt. Es sind schon viele Leute in der Wand unterwegs, als wir ankommen, aber wir sind die einzigen in der Kassensturz. So sind wir nach zwei Stunden schöner Kletterei auf dem Gipfel. Die mitgebrachten Friends wären nicht nötig gewesen, die Route ist sehr gut abgesichert. Der Hunger lockt uns zu unseren Rucksäcken zurück und mit drei Mal Abseilen steht man rasch wieder am Einstieg. Merci für die kurzfristige Anfrage, es war wieder einmal ein seriöser Klettertag... Link zu Mountain-Feeling.


Montag, 29. August 2011

Muotathal

Heute wollen Manu und Michi den Klettergarten Zwingsbrügg im Muotathal auschecken. Der Klettergarten ist geeignet zum Klettern an den wärmeren Tagen und liegt im Wald. Der Zustieg ist in drei Minuten bewältigt, danach kann man in den leicht überhängenden und ausdauernden Routen loslegen...

Zum Aufwärmen haben wir die schöne Muotasynfonie geklettert, deren abschüssigen Griffe auf den ersten Metern gar nicht so einfach zu halten sind. Danach haben wir noch einige weitere Routen geklettert und versucht. Heute ist es so warm, dass es sogar in einem Sommerspot wie dem Muotathal ein bisschen schmierig ist. Auf dem Rückweg erwischen wir gerade den Bus, der gar nicht so oft fährt...

Sonntag, 14. August 2011

Kadenz

Heute steht das zweite Mal diese Woche Mehrseillängenklettern auf dem Programm. Flo und Michi entscheiden sich für die Kadenz in den Engelhörnern. Das ist eine schöne Mehrseillängentour in ziemlich scharfem Kalkfels. Sie führt in sieben sehr gut abgesicherten Seillängen durch die Südwand des Rosenlauistocks.

Die Tour startet leider nicht am Einstieg, zuerst müssen wir den Zustieg vom Parkplatz beim Hotel Rosenlaui bis zur Wand hinter uns bringen. Der Start verläuft gemütlich auf einem Wanderweg, aber schon bald zweigt man bei einigen Steinmännern rechts ab. Wir befinden uns bald zu weit links im Hang und suchen uns unsere eigene Route. Am Ende müssen wir eine kurze Felsstufe durch eine Rinne überwinden, die am Ausstieg ein Kriechband bereithält. Flo ist zu gross und passt nicht durch, er findet aber einen anderen Aufstieg. Wenigstens sind wir jetzt wach und der weitere Wegverlauf ist problemlos.


Die Kadenz selber erweist sich als guter Entscheid. Die Kletterei ist super schön, immer ein bisschen mehr oder ein bisschen weniger als senkrecht. Heute sehen wir viele andere Kletterer in den Engelhörner, wir sind aber alleine in den Südwandrouten. Auf dem Gipfel sind auch schon viele Leute und wir geniessen das schöne Wetter am Ausstieg. Über die Route seilen wir zügig wieder ab und chillen noch ein wenig am Einstieg. Im Abstieg wählen wir die längere, aber gemütlichere Variante um den steilen Hang zu umgehen. Insgesamt war es ein schöner Klettertag, auch wenn es für Michi manchmal fast zu schnell vorwärts ging. Dafür hat er die wichtige Lektion gelernt, dass "im alpine Gländ nie döffsch trödle"...

Freitag, 12. August 2011

Melchtal

Flo und Michi sind heute im Melchtal unterwegs. Schöner Kalkfels und gut abgesicherte Routen sind hier garantiert. Dank der guten Erreichbarkeit muss man nicht allzu früh aufstehen. Endlich hat wieder mal das Wetter mitgespielt, so wie es im Sommer auch sein sollte...

Am Morgen klettern wir den "Flaschengeist", eine kurze Mehrseillängentour weit rechts aussen an der Wand der Cheselenflue. Der Zustieg ist ein bisschen mühsamer als derjenige zum Hauptsektor. Weglos muss man sich knapp eine Stunde lang den Weg durch Gestrüpp und Geröll bahnen. Dafür sind wir die einzigen an der riesigen Wand, wo die Route am rechten Rand hinaufführt. Weiter links im zentralen Wandteil wäre sicher noch Platz für eine schwerere Tour, wahrscheinlich ist der Fels dort aber brüchiger. Am Nachmittag statten wir dem Klettergarten Stöckalp einen Besuch ab. Wir entscheiden uns für die schöne Route "Aischa", die gegen oben immer schwerer wird. Wir geben beide einen Versuch, doch mit unserem Können reicht es nicht für den Durchstieg. Zum Ausklettern geniessen wir die kürzere "Amarillo". Wir kommen sicher mal wieder, wenn es einige Grade kühler ist.

Flo in der vierten Seillänge, die Genusskletterei vom Feinsten bietet.

Solches Topwetter hatte diesen Sommer bis jetzt leider Seltenheitswert...

Sonntag, 31. Juli 2011

Cevio

Die Suche nach dem besten Wetter führte uns heute ins Tessin. Cevio ist einer der Top-Kletterspots im Tessin mit über vierzig schönen Routen. Die Kletterei ist leicht überhängend und sehr abwechslungsreich mit Rissen, Slopern, Leisten und Löchern. Am Nachmittag liegt die Wand im Schatten, der Fels bleibt aber für lange Zeit warm und hat eine schlechte Reibung.


Zum Aufwärmen klettern wir die Route « Ederinik », wobei es bei Michi mit den löchrigen Finken zu einem ziemlichen Gewürge ausartet. Sauber stehen ist bei diesen Routen Pflicht. Also wird der mächtige Testa Rossa ausgepackt, der für diesen Fels zwar fast ein bisschen zu aggressiv ist. Aggressiv ist auch der « Pirat », der sich auf den ersten Metern hartnäckig verteidigt, gegen oben aber immer freundlicher wird. Michi stellt sich dem Kampf mit dem « Widersacher », der in der Mitte eine schöne Boulderstelle bereithält. Obed flasht die Route und Michi kann sie nach einer Auscheck-Session auch durchsteigen.

In « L'amour è Confiture » findet Obed seine Herausforderung. Die Schlüsselstelle ist ein Boulder mit einem weiten Zug an einen Sloper nach gut zwanzig Metern am Ende der Route. Nach einer Spaghetti- und Chill-Pause sind wir mit der Stirnlampe zurück im Klettergarten. Obed kann im Dunkeln « Lady Bon » flashen. Irgendwann kommt das Telefon vom Meister, allgemein bekannt als Flo, den wir durch den dunklen Wald hinauflotsen müssen. Zwanzig Minuten später ist er auch im Klettergarten. Obed gelingt noch die Headlamp-Onsight-Begehung von « Il Bucco » (Bild unten), in der er auf den letzten Metern die Bohrhaken nicht mehr findet. "Zum Glück war's dunkel", meint er. Wahrscheinlich liegt es eher an der fehlenden Glocke am Stand, dass er keine Angst hatte...





Nach dieser strengen Night-Session gibt es nochmals Spaghetti. Die Übernachtung in der Hütte bietet nicht viel Erholung, eher artet sie zum knallharten Kampf um Territorium und gegen böse Insekten aus. Den nächsten Morgen gehen wir gemütlich an. Es ist ziemlich heiss und die Reibung noch schlechter als gestern. Flo schafft trotz diesen widrigen Konditionen beinahe « In Crescendo » im ersten Versuch. Die Hitze wirkt lähmend und es gibt keine grossen Leistungen mehr. Im Herbst bei kühleren Bedingungen wird es uns sicher mal wieder hierhin verschlagen...