Sonntag, 23. Dezember 2012

Cresciano

Endlich ist das Wochenende, aber die Situation sieht nicht viel besser aus als letzte Woche. Immernoch sind die meisten Felsen nass. Wir beschliessen, Chironico auszulassen und stattdessen bis nach Cresciano zu fahren. Aufgrund der sonnigeren Lage erhoffen wir uns einige trockene Leisten. Unsere Wünsche werden erhöht und so stehen wir gegen Mittag in Cresciano vor dem Klassiker Arcadia.

Die ersten Züge sind nicht so schwer und Locals erklären uns, dass wir für den Stehstart sogar weiter oben starten können. Im oberen Teil sind wir jedoch ein wenig ratlos. Unsere Lösungsansätze sind wacklig und wir kommen nicht weiter. Wieder einmal ist es Beppe, der uns weiterhilft. Er zeigt uns die richtigen Fusstritte, die den ersten Teil ziemlich vereinfachen. Er und Andrea bouldern uns rasch die Züge vor. Zusammen mit Jakob aus Wien probieren wir weiter. Plötzlich ist der Trick klar und nach einigen weiteren Versuchen ist der schöne Boulder geklettert. Arcadia ist ein typischer "gewusst wie"-Boulder, hat man die Abfolgen, fühlt es sich gar nicht mehr schwierig an und richtig kräftig sind die Züge sowieso nicht. Manu flasht locker den Stehstart von Vaca Loca, Michi kämpft gegen seine Unbeweglichkeit. Als er es nach einigen kläglich gescheiterten Anläufen schafft, den rechten Fuss auf dem hohen Tritt zu platzieren, flasht er den oberen Teil auch ohne Probleme.

Michi beschliesst, sich wiedermal in seinem Urfeind zu stellen. Der heisst Harry Spotter und ängstigt ihn seit seinem ersten Besuch in Cresciano. Geschätzte fünfzehn Versuche später rutscht der Fuss das erste Mal nicht ab und die angesteuerte Leiste ist sehr gut, da lassen auf Leben und Tod zukrallende Finger nie mehr los. Somit wäre das Trauma Spotter bewältigt. Dunkle Erinnerungen können endlich vergessen werden. Mit freiem Kopf und freier Seele suchen wir in der Dunkelheit nicht existierende Abkürzungen auf dem Weg hinunter ins Dorf, dass wir über Umwege erreichen. Das Abendessen ist von der seriöseren Sorte und zufrieden freuen wir uns auf den morgigen Tag.

In der Nacht regnet es leider und wir finden kaum trockene Blöcke. Nur die Traversa degli Artisti ist trocken. Diese schmerzhafte Leistentraverse schüttelt uns immer wieder ab. Nach einiger Zeit gelingt der Durchstieg trotzdem noch. Alles andere ist nass und so machen wir uns schon bald wieder auf den Heimweg. Merci für diese zwei Bouldertage!

2 Kommentare:

  1. hihi das bin ja ich, grade beim surfen darüber gestolpert :)
    des war a feine session, schick mal fötli an jakob at schroedel punkt at
    schöne grüsse aus wien
    jakob

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    1. hei jakob, ja war eine gute sache :-) hab dir die fotos geschickt. bis irgendwann mal wieder an den blöcken! lg michi

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